Manchmal fühlt sich das Leben anstrengend an und läuft nicht so, wie erhofft. Nicht alle Umstände können wir beeinflussen und auch nicht allen belastenden Situationen aus dem Weg gehen. Wenn weltpolitische Krisen uns beunruhigen, die Arbeit anstrengend ist, Kinder oder Eltern Unterstützung brauchen, gilt es zu akzeptieren, was wir nicht ändern können. Was wir jedoch immer tun können, ist gut für uns selbst zu sorgen und uns dadurch zu stärken. Der Artikel beschreibt, warum gute Selbstfürsorge wichtig ist und stellt 6 Handlungsfelder der Selbstfürsorge vor.
Woher kommt der Begriff Selfcare bzw. Selbstfürsorge?
Selfcare und Selbstfürsorge wirken manchmal wie ein hipper Social-Media-Trend. Dabei wurde der Begriff Selfcare bereits in den 70er Jahren in den USA verwendet, um zur Selbsthilfe anzuregen. Das Selfcare-Konzept richtete sich damals unter anderem an ältere und psychisch kranke Menschen, die auf ständige Pflege angewiesen waren. Sie sollten unter Anleitung von medizinischem Fachpersonal lernen, selbst etwas für ihre Gesundheit zu tun. Später wurde das Selfcare-Konzept auf Menschen in helfenden Berufen ausgeweitet, die täglich mit belastenden Situationen konfrontiert sind. Selbstfürsorge sollte ihnen helfen, besser mit Stress umzugehen und ihre Resilienz zu stärken.[1]
Selbstfürsorge beginnt mit der Erkenntnis: Ich kann und darf etwas tun, damit es mir besser geht. Gute Selbstfürsorge stärkt damit immer auch das Gefühl der Selbstwirksamkeit. Wir sind nicht nur Opfer der Umstände, sondern können trotz aller Herausforderungen dafür sorgen, dass es uns gut geht.
Gute Selbstfürsorge ist aktiv, nicht passiv
Echte Selbstfürsorge beschränkt sich nicht darauf, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Auf dem Sofa zu liegen und im Internet oder in sozialen Netzwerken zu surfen, ist keine Selbstfürsorge. Wirksame und stärkende Selbstfürsorge ist eher mit aktivem, als mit passivem Verhalten verbunden. Gute Selbstfürsorge setzt Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein sich selbst gegenüber voraus. So kann Selbstfürsorge auch Selbstbeschränkung erfordern, indem wir lernen, weniger Medien zu konsumieren oder auf den schnellen Kick durch Genussmittel oder Konsum zu verzichten. Echte Selbstfürsorge kann Überwindung kosten, unbequem sein oder Verzicht erfordern.
Selbstfürsorge beginnt mit der Frage: Was kann ich tun, um mich langfristig zu stärken?
Selbstfürsorge bedeutet, bewusst auf meine Bedürfnisse zu hören und mir Zeit zu nehmen, für das was mich stärkt und mir langfristig Kraft gibt. Das gelingt nicht durch gelegentliches Tun, sondern braucht Kontinuität. So wie ein einmaliger Besuch im Fitnessstudio wenig bringt, so bringt auch ein Wellness-Wochenende nur kurzfristige Effekte für das seelische Wohlbefinden. Wer wirklich gut für sich selbst sorgen will, braucht stärkende Gewohnheiten, die zur Alltagsroutine werden.
Was hilfreich und stärkend ist, kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Jeder muss für sich selbst herausfinden, was seinen Vorlieben und Lebensumständen am besten entspricht. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Methoden, sich mental, emotional und körperlich zu stärken. So kann jeder, je nach Vorlieben, Lebensumständen und verfügbarer Zeit, Wege finden, gut für sich selbst zu sorgen. Schon einfache Methoden wie, sich selbst gut zu reden, Dankbarkeit oder Selbstmitgefühl zu üben, können sehr unterstützend wirken und nehmen nicht viel Zeit in Anspruch.
Die 6 Handlungsfelder der Selbstfürsorge:
Die folgenden 6 Handlungsfelder der Selbstfürsorge zeigen, wo Selbstfürsorge ansetzen kann:
Es geht nicht darum, alles zu tun und in allen Bereichen aktiv zu sein. Selbstfürsorge sollte nicht zur Pflicht mit übertriebenen Leistungsansprüchen werden. Auch hier gilt es, das richtige Maß zu finden, so wie es zum eigenen Leben passt.
Die folgende Checkliste hilft, den Stand der eigenen Selbstfürsorge zu reflektieren:
Selbstfürsorge-Checkliste:
„Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung“ sagt der Volksmund. Dies gilt auch für Selbstfürsorge. Wer hier neue stärkende Gewohnheiten aufbauen will, tut dies am besten Schritt für Schritt. Studien zeigen, dass gute Vorsätze am besten gelingen, wenn man sie langsam aufbaut. Dabei kann z.B. die WOOP-Methode gut unterstützen.
Fazit: Wir können nicht immer die Umstände ändern, aber wir können gut für uns selbst sorgen.
Selbstfürsorge beginnt mit der Erkenntnis, dass ich etwas für mich selbst tun kann und tun muss, um in meiner Kraft zu bleiben. Echte Selbstfürsorge bedeutet, die Verantwortung für den eigenen
Körper und die eigene Psyche zu übernehmen, um langfristig körperlich, mental und emotional stark und resilient zu bleiben. Dies ist ein lebenslanger Prozess, in dem es immer wieder darum geht,
stärkende Gewohnheiten zu pflegen und persönliche Kraftquellen auf- und auszubauen.
[1] „Selfcare ist kein Luxushobby“ in Psychologie Heute 05/2022
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